Bienenwachs

Wie entsteht Bienenwachs?

Am Hinterleib der Bienen befinden sich die Wachsdrüsen. Für die Aktivierung müssen die Bienen sehr viel Honig verzehren. Für die Produktion von einem Kilogramm Bienenwachs benötigt die Bienen vier Kilogramm Honig. Alleine daran kann man sehen, wie wertvoll Bienenwachs ist. Bis heute ist es dem Menschen nicht gelungen im Labor auf künstlichem Wege Bienenwachs in Reinform herzustellen.

Die Baubienen schwitzen das Wachs über Ihre Drüsen aus und Reihen sich in der sogenannten Baukette hintereinander auf. Mit Hilfe der ausgeschwitzten Wachsplättchen bauen die Bienen ihre Waben in der für sie typischen sechseckigen Zellenform.

Diese gewährt bei minimalem Materialeinsatz die höchstmögliche Stabilität.

Hauptsächlich im Frühjahr, zur Zeit der reichen Nektartrachten, wird im Bienenvolk das meiste Bienenwachs produziert. So kann ein bauwilliger Schwarm seine benötigte Wabenfläche zügig in 3 Tagen komplett ausbauen. Damit dies klappt ist jedoch ein stetiger Nektarfluss notwendig.

Wozu dienen die Waben?

Die von den Bienen gebauten Waben sind Wohnort des Biens mit den Funktionen Kinderstube, Schlaf- und Vorratskammer. Hier spielt sich das gesamte Stockleben ab.

Die Königin legt täglich bis zu 2000 stiftförmige Bieneneier in die Zelle ab. Man nennt das deshalb auch, die Königin stiftet.

Aus den Eiern schlüpfen Larven, die durch die intensive Bienenpflege in drei Wochen zu fertigen Bienen heranwachsen. Die erste Tätigkeit für die Jungbiene nach dem Schlüpfen ist das Präparieren der Zellen für die erneute Eiablage der Königin. Hierzu wird das sogenannte Pollenöl verwendet. Das Pollenöl bewirkt, dass die am Anfang hellen Bienenwaben immer dunklere Farben annehmen. Das Pollenöl hat wie Propolis antimikrobielle Eigenschaften.

Verwendung

Bienenwachs wird heute wie folgt verwendet :

  • zur Herstellung von Bienenwachskerzen (Hauptverwendung in früheren Jahrhunderten)
  • zur natürlichen Behandlung von Holz (Es eignet sich hervorragend für unbehandelte Eichen- und Weichholzmöbel. Es schützt das Holz vor dem Austrocknen und frischt es auf.)
  • als natürlicher Grundstoff in Kosmetika und verschiedenen Cremes (Sowohl für die Haut als auch für Lederwaren)
  • als unbedenkliches Trennmittel in der Süßwarenproduktion

Äußerliche Merkmale

Das von den Bienen verwendete Pollenöl entscheidet über die Farbe des Wachses.

Der Duft der Bienenwachskerze hängt in erster Linie von dem zuletzt darin gelagerten Honig ab. Aromatische Honige bewirken damit eine besonders aromatische Wachsduftnote.

Kerzenherstellung

Die Kerzenherstellung ist die ursprünglichste Form der Verwendung des Bienenwachses.

Dabei gibt es verschiedene Herstellungsformen:

Kerzen gießen: Hierzu erhitzt man das Wachs bis es bei 65 Grad flüssig wird. Das flüssige Wachs wird nun in eine vorgefertigte Spezial-Form gegossen, in der es zu einer Kerze erstarrt. Auf diese Weise lassen sich die verschiedenste Kerzen-Formen erzeugen.

Kerzen ziehen: Ein Docht wird hierbei in flüssiges Bienenwachs getaucht. Anschließend wird der Docht zum kurzzeitigen Abkühlen aufgehängt. Bei jedem weiteren Tauchgang legt sich eine neue feine Wachsschicht um den Docht. So wächst die Kerze Millimeter für Millimeter auf die gewünschte Dicke.

Aufwickeln von Wachsplatten: Durch das aufrollen von Wachsplatten mit aufgeprägten Zellenmuster entsteht eine gedrehte Kerze. Auch aus glatten Wachsplatten in verschiedener Dicke lassen sich schlichte, schöne Kerzen herstellen.