Betriebsweise

In unserer Imkerei imkern wir vorwiegend mit der Buckfast Biene. In fast 70-jähriger Zuchtarbeit wurde diese Biene von Bruder Adam, einem deutschstämmigen Mönch im Kloster Buckfast in Devon (England) gezüchtet.

In unsere Betriebsweise haben wir das Konzept des angepassten Brutraums etabliert. Die Bienen werden in Holzbeuten im Dadant Format gehalten und in der ersten Frühjahreskontrolle mit dem Schied auf 6-8 Brutwaben eingeengt.

Die Bienenhaltung in einem Brutraum bringt verschiedene Vorteile mit sich. In erster Linie bietet sie dem Bienenvolk einen wesensgemäßen Wohnraum in imkerlicher Obhut. Die wöchentliche Durchsicht der Völker erfolgt dabei schneller, als bei Beutensystemen mit Kippkontrolle. Zudem wird das gesamte Bienenvolk deutlich weniger gestört. Ein auseinander reißen des Bienennest entfällt hierbei ganz.

Die Honigräume sind nur halb so hoch wie die Bruträume und können durch ihr geringeres Gewicht, einfacher bewegt werden. Es werden nur Honigwaben geschleudert. Der im Brutraum eingetragene Honig gehört grundsätzlich den Bienen und wird von uns nicht entfernt. Wir arbeiten mit dem Absperrgitter, so dass die Königin nicht in den Honigräumen stiften kann. Damit die Bienen im Brutraum keine zu großen Futterkränze anlegen, setzen wir die Honigräume früh auf. Schwarmgedanken kommen so weniger auf. Ein “Locken” der Bienen in die Honigräume mit Hilfe von Brutwaben ist bei der Dadant-Betriebsweise nicht möglich und auf Grund der Betriebsweise auch gar nicht nötig.

Für die Ausgeglichenheit des Volkes ist es wichtig, dass genügend Drohnen im Volk vertreten sind. Wir platzieren den Drohnenrahmen direkt neben dem Schied und schneiden die Drohnenbrut nicht aus. Wir verwenden den Drohnen-Baurahmen als Stimmungsbarometer und können uns so über den aktuellen Schwarmtrieb schnell einen Überblick verschaffen.

Die Vermehrung und Verjüngung der Völker erfolgt über Schwarmvorwegnahme und Ableger. Die Königinnen werden immer gezeichnet um diese schneller und stressfreier im Volk zu finden, sollte dies notwendig sein.

Unsere Hauptmaßnahme gegen die Varroa-Milbe stellt die vollständige Brutentnahme nach dem Abschleudern im Juli dar. Die Bienen werden zusätzlich mit Oxalsäure behandelt, so dass die aufsitzenden Varroamilben abfallen. Mit diesem radikalen Vorgehen werden nahezu sämtliche Milben aus dem Bienenvolk entfernt. Das Volk muss sein Brutnest neu aufbauen und hat daher keine Waben, die älter als ein Jahr sind.

Diese Vorgehensweise ist nicht unnatürlich, da in freier Natur beispielsweise die asiatische Honigbiene bei zu großer Milbenbelastung einfach aus ihrem Stock auszieht und ihr altes Brutnest komplett zurücklässt. Das Volk baut dann an einem anderen Standort ein neues Brutnest auf. Durch neue Waben wird automatisch die Gefahr von Bienenkrankheiten gesenkt.

Nachdem der Honig von uns im Juli abgeschleudert wurde, wird die für die Bienen benötigte Nahrungsquelle durch handelsübliches Bienenfutter ersetzt. Hier sind wir nicht sparsam, denn der Winter kann lang sein. Sind noch Futterwaben im darauf folgenden Jahr übrig, werden diese in der Frühjahresdurchsicht entnommen. Diese werden in der Ablegerbildung von uns als Starter-Futter eingesetzt. Somit kommt es zu keiner unnötigen Verschwendung.