Das Bienenjahr

Eine der faszinierenden Seiten der Imkerei ist, die Nähe zur Natur und den Jahreszeiten.

Ein Imker beobachte im Verlauf der Jahreszeiten die Temperatur, das Blütenangebot und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Bienenvolkes.

Ein Bienenstaat wächst von Frühling bis Sommer stetig an.

Der Frühling… es geht los!

Steigt die Temperatur ab März über 12 Grad ist es mit der Winterruhe vorbei. Die Bienen sehen nach 6 Monaten der Dunkelheit in der Beute endlich wieder die Sonne. Dieser erste Ausflug aus der Bienenbehausung (Beute) dient auch der Entleerung der Kotblase, denn über den Winter halten die Bienen ihre Behausung rein.

Wie auch die Blüten in der Menge und Vielfalt zunehmen, so steigt auch die Anzahl der Bienen im Stock und es müssen schnellstens neue Waben gebaut werden. Die Königin legt am Tag bis zu 2000 Eier, da braucht es Platz!

Zudem zieht sich das Volk Drohnen heran. Das sind die männlichen Bienen, die später bei einem Hochzeitsflug eine Königin begatten werden. Während das Volk stark und gesund wächst, schaffen sich die Bienen ihre neue Königin. Auf wundersame Art und Weise bestimmen die Bienen ein Ei, das sie in eine besondere Zelle (die Weiselzelle) legen und volle 9 Tage mit Gelee Royal füttern. So wird aus dieser Larve nach der Verpuppung nach schon 16 Tagen die Königin.

Haben sie eine Königin nachgezogen, stimmen sich Alte und Neue Königin mit Tröt- und Hup-Lauten ab und die alte Königin verlässt mit der Hälfte des Volkes als Bienenschwarm den Bienenstock. Der Bienenschwarm sucht sich eine neue Behausung. Dies sichert die natürliche Vermehrung.

Die neue Königin verlässt für kurze Zeit das Volk und begibt sich auf Hochzeitsflüge. In dieser Zeit sucht sie die Drohnensammelplätze in der Region auf und lässt sich dort von  mehreren Drohnen begatten. Ist Ihre Samenblase ausreichend gefüllt, kehrt Sie in das eigene Volk zurück und beginnt mit der Ei-Ablage. Sie verlässt das Volk nicht mehr und widmet sich ausschließlich der Nachschaffung von Arbeitsbienen und Drohnen.

Sommer…..alles spielt sich ein!

Von Juli bis September beginnt das Volk sich schon auf den Winter vorzubereiten. Die Königin legt nun nicht mehr so viele Eier, so schafft sie Platz um im Wabenwerk den Honig einzulagern. Die Hauptarbeit der Bienen besteht nun im Nektarsammeln. Aus dem Nektar bereiten sie den Honig zu und füllen ihn in die Honigwaben, die dann mit Wachsdeckeln verschlossen werden. Das Brutnest wird mehr und mehr von einem dicken Honigkranz umgeben und verkleinert sich so auf natürliche Weise. Die Drohnen werden im August nicht mehr benötigt und werden von den Wächterbienen aus dem Stock verbannt.

Herbst…es wird häuslich!

Von Oktober bis November wird der Bien ruhiger, das Volk ist kleiner geworden. Aus dem Brutnest, das konstant auf 35 Grad gehalten werden muss, schlüpfen nun die letzten Winterbienen, die das Volk zum Überleben braucht. Die Hauptaufgabe des Biens besteht in der Pflege, dem Füttern der Königin und Wärmen des Stockes.

Winter… gemeinsam sind wir stark – lasst uns Kuscheln!

Von Dezember bis Februar rücken die Bienen dichter zusammen. Sie bilden um die Königin herum eine Traube und halten sich so gegenseitig warm. Die Heizerbienen schlagen hierbei mit Ihren Flügeln so stark sie können um Wärme zu erzeugen. Auch hier staunen wir wieder mal, wenn wir sehen, wie die Bienen in ihrer Aufgabe und Position in der Traube rotieren.

Jede Biene darf mal außen und mal innen sitzen, so dass die Arbeit bei der Wärmeerzeugung gerecht aufgeteilt ist. Ungefähr 4-8 Wochen ruht die Königin vom Eierlegen. Die Anstrengungen im Volk reduzieren sich auf ein Minimum um so wenig wie möglich vom eingelagerten Honig als Heizmittel zu verbrauchen.

Das Bienenvolk warten auf den Frühling um Neu durchzustarten.